Back

Echange scolaire 2025 Noisy-le-Grand – Tübingen

Echange scolaire 2025 Noisy-le-Grand - Tübingen

Auch dieses Jahr war es im Mai wieder so weit, unsere Französischgruppe verbrachte eine gemeinsame, unvergessliche Woche in Noisy-le-Grand.

Dieses Mal ging es unter der Woche, mittwochs, los. Wir freuten uns besonders über das Verabschiedungskomitee aus Klasse 9, welches und überraschend am Bahnhof verabschiedete.

Ohne nennenswerte Verzögerung kamen wir in Paris an und konnten vom zeitgemäßen französischen Nahverkehr profitieren, welcher es uns ermöglichte, unsere Tickets für die Woche bereits von zu Hause zu kaufen. Das lange anstehen an den Automaten gehört wohl der Vergangenheit an.

An unserer Partnerschule, dem „Ensemble Scolaire Francoise Cabrini“, wurden wir von der französischen Kollegin herzlich empfangen. Da man in Frankreich die verpflichtende Teilnahme am Unterricht sehr ernst nimmt, kamen die Austauschpartner nach und nach, um uns kennenzulernen und abzuholen.

Den ersten Abend verbrachten alle in ihren Gastfamilien, bevor wir am nächsten Tag mit den ersten Erkundungen in Paris starteten.

Der 8. Mai ist in Frankreich Feiertag, es wird das Ende des zweiten Weltkrieges gefeiert. Wir nutzen diesen Tag, um in Montmartre den Sacré-Coeur und das Stadtviertel zu erkunden. Mme Johannsen zeigte uns manche nette Ecken, unter anderem die Bäckerei von Boris Lumé, welche in der Serie „Miracoulus Ladybug“ der Wohnort der Hauptfigur ist. Da die Champs-Elysées aufgrund der Feiertagsparaden gesperrt waren, verbrachten wir den Nachmittag bei Les Halles. Dort konnten wir ausgiebig shoppen, aber auch Läden und besondere Gebäude erkunden.

Mit den ersten Eindrücken von der Stadt machten wir uns auf dem Heimweg in die Gastfamilien.

Der Freitag stand im Zeichen des Europatages. Am Cabrini waren mehrere Schülergruppen aus Polen, Portugal, Ungarn und Rumänien eingeladen. Alle Gruppen beteiligten sich an unterschiedlichen Aktionen. Unsere Gruppe erstellte ein Wandgemälde zum Thema Europa, wir maßen uns mit den französischen Schülern im Europaquiz, nahmen mit Schülern aus Portugal an einer Sprachanimation teil und verbrachten schließlich den Nachmittag mit den französischen Austauschpartnern (Corres) im Unterricht. Für manche war dieser Tag sehr anstrengend, da in Frankreich der Unterricht auch mal bis nach 18 Uhr gehen kann.

Am Abend hatten wir einen der schönsten Momente der gesamten Woche: Zusammen mit unseren Corres brachen wir auf, um den Eiffelturm bei Nacht anzusehen. Wir hörten Musikern zu, genossen diese außergewöhnliche Atmosphäre und machten eine Menge Fotos. Punkt 22Uhr ging ein Raunen durch die wartende Menge und wir durften den Eiffelturm nicht nur beleuchtet, sondern auch funkelnd bestaunen. Nach diesem schönen Abend störte sich auch keiner bei der Heimfahrt am überfüllten Nahverkehrszug.

Am Samstag hatte unsere französische Kollegin uns einen Besuch in der Saint Chapelle organisiert. Wir bestaunten die immensen Buntglasfenster und versuchten, bekannte Geschichten zu entdecken, die von den Bildern der Fenster oder auch an den Wänden erzählt wurden.

Anschließend besichtigten wir die Kathedrale Notre-Dame, welche seit Dezember letzten Jahres wieder eröffnet ist. Jedoch gaben wir uns mit einer Besichtigung von außen zufrieden.

Da die Champs-Elysées wieder regulär zugänglich war, fuhren wir zum Triumphbogen weiter, um diesen anzusehen.

Nachmittags hatte jede Gastfamilie selbst ein individuelles Programm überlegt.

Einen ganz besonderen Ausflug hatten wir für den Sonntag auf dem Plan stehen: Wir besichtigten das Schloss Versailles von Ludwig dem XIV. Je nach Belieben konnten wir uns per Audioguide oder Stelltafeln über das Gebäude, die riesigen Gemälde, ungewöhnlichen Möbelstücke, ganze Räume oder auch Kleidung informieren.

Nach einem gemeinsamen Picknick entschieden wir uns dafür, den Nachmittag im Marais, einem bunten und vielseitigen Stadtviertel, zu verbringen. Manch einer hatte für den Tag bereits so viele Kilometer im Schloss Versailles zurückgelegt, dass ein Teil der Gruppe frühzeitig nach Noisy zurückkehrte.

Den Vormittag unseres vorletzten Tages in Paris verbrachten wir im Louvre. Da unsere Reservierung recht früh am Morgen war, waren verhältnismäßig wenige Besucher im Louvre anwesend. Sogar vor der Mona Lisa mussten wir nur kurze Zeit warten, um sie sehen und fotografieren zu können. Im Louvre selbst verbrachten wir zwei Stunden, für die Menge von über 35 000 Exponate eine viel zu kurze Zeit, jedoch hatte sich jeder im Vorfeld einzelne Bereiche, die er gerne ansehen wollte, ausgesucht. Auch wenn es in diesem riesigen Gebäude nicht immer einfach ist, sich zu orientieren, konnte jeder die für sich interessantesten Ausstellungen finden und ansehen.

Die Mittagspause verbrachten wir rund um das Centre Pompidou, wo jeder selbst entscheiden konnte, ob er hier die Atmosphäre genießen, etwas essen oder nochmals letzte Einkäufe machen wollte.

Nach der Mittagspause ging es weiter zum Eiffelturm. Dort hatten wir Tickets, um auf die zweite Etage aufzusteigen. Eine kleine Teilgruppe entschied sich, den Eiffelturm mittels Treppe zu erklimmen. Durch eine kurze Wartezeit am Aufzug, gelangte die Gruppe, die zu Fuß nach oben stieg, zeitgleich mit dem Rest der Gruppe zur zweiten Etage. Auch wenn wir vor den Aufstieg etwas Sorge hatten, die 800 Stufen nicht zu schaffen, waren wir im Anschluss überrascht, wie einfach dies dann doch gelungen ist. Die schnellste von uns war sogar fünf Minuten vor der Aufzuggruppe oben. Manch einer entschied sich auch für die Treppen, um wieder nach unten zu kommen, während die meisten hierfür den Aufzug nutzten.

Auf der zweiten Ebene hatten wir, dank des guten Wetters, eine sehr klare und weite Sicht, sodass wir einige Bauwerke, die wir die Woche über von nahem gesehen hatte, vom Eiffelturm aus wiedererkennen konnten.

Als letzten Fotospot wollten wir die Freiheitsstatue auf der Brücke „Pont de Grenelle“ zusammen mit dem Eiffelturm auf ein Bild bekommen. Dies stellte sich nicht so einfach heraus, wie wir uns das vorgestellt hatten, deshalb begnügten wir uns mit einem Bild der Statue ohne den Eiffelturm.

Nach einem sehr ereignisreichen Tag ging es wieder zurück nach Noisy, wo wir den letzten Abend in den Gastfamilien verbrachten.

So schnell geht eine Woche zu Ende. Am Dienstagmorgen nahmen wir in aller Frühe von unseren Corres und der französischen Kollegin an der Schule Abschied und drängten uns durch den vom Berufsverkehr völlig überfüllten Nahverkehrszug, um am Gare de l’Est den Heimweg anzutreten. Auch hier schaffte es die Bahn uns relativ pünktlich bis Tübingen zu bringen.

Wir verbrachten eine wunderbare Woche in Paris, sammelten viele neue Eindrücke, haben einen Teil der französischen Kultur kennengelernt, neue Speisen ausprobiert, Monumente, die wir bisher nur aus Büchern oder dem Internet kannten, erkundet und in Realität erlebt. Und ganz wichtig, wir haben auf dieser Reise auch Dinge entdecken können, von denen wir zuvor nicht wussten, dass es diese überhabt gibt und es sich lohnt, sie kennenzulernen.

Insgesamt war die Woche in Noisy-le-Grand ein riesiger Erfolg und wir freuen uns bereits darauf, unsere neu gewonnenen französischen Freunde im September in Tübingen begrüßen zu dürfen.

Begleitende Kolleginnen: A. Schenk und J. Schock